2006: Bildungspolitik

Beschlüsse der Delegiertenversammlung vom 17. November 2006

 

Ganzheitliches und nachhaltiges Konzept zur Betreuung und Bildung
Der Landesfrauenrat fordert die Landesregierung auf ein ganzheitliches nachhaltiges Konzept zur Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und für dieses ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

Umsetzung des Gender Mainstreaming-Prinzips in der Bildungspolitik
Die Landesregierung, Parteien und die mit Bildung und Erziehung befassten Verbände in Baden-Württemberg werden aufgefordert, zu berichten, wie sie das Gender Mainstreaming-Prinzip in ihren bildungspolitischen Maßnahmen und Initiativen umsetzen.
Der Landesfrauenrat bekräftigt seine grundlegenden bildungspolitischen Beschlüsse (Delegiertenversammlung vom 14.6.2002) Reformansätze für das Bildungssystem in Baden-Württemberg zu entwickeln und umzusetzen, die geeignet sind – unter Anwendung des Gender Mainstreaming Prinzips – folgende Ziele zu erreichen:
• Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem
Möglichkeiten für alle Kinder und Jugendliche, unabhängig von Geschlecht und sozialer Herkunft, ihre kognitiven, sozialen und kreativen Potenziale bestmöglich zu entfalten.
• Vermittlung von Handlungs- und Wertorientierung und der für die heutige Wissensgesellschaft erforderlichen Kompetenzen durch Kindergarten, Schule und Hochschulen.
2. Der Landesfrauenrat fordert die Erarbeitung eines ganzheitlichen Bildungskonzepts „Bildung – Förderung – Betreuung“ mit einer durchgängigen und in sich schlüssigen Ausbildung für alle Altersstufen nach folgenden Kriterien:
quantitativ: flächendeckend ausreichende und bezahlbare Betreuungsplätze für Kinder.
qualitativ: zeitgemäße auch akademische Ausbildung der ErzieherInnen (z.B. Bachelor-Studiengang analog zu anderen europäischen Ländern wie etwa Frankreich oder Skandinavien).
Aus- und Fortbildung für Tagesmütter und –Väter nach einheitlichen Qualitätsstandards.
Gendergerecht: Aus- und Fortbildung aller Erziehenden nach dem Prinzip des Gender Mainstreaming.
Geeignete Maßnahmen, damit der Beruf des Erziehenden in Kindertagesstätten auch von Männern ausgeübt wird. Die Umsetzung des Bildungskonzepts ist in einer Bildungskommission kontinuierlich zu überprüfen.

Bundeseinheitliche Gesetzgebung hinsichtlich Schule und Bildung
Die Landesregierung wird aufgefordert, über den Bundesrat auf die Bundesregierung einzuwirken, die Förderalismusreform hinsichtlich Schule und Bildung zugunsten einer bundeseinheitlichen Gesetzgebung zu ändern.