2010: Solidaritätsadresse an Iranische Frauenrechtsbewegung

Anlässlich einer Kundgebung des Iranischen Solidaritätskomitees Stuttgart am 11. Februar 2010 in Stuttgart, Schloßplatz übermittelte der  Landesfrauenrat Baden-Württemberg folgende Grußadresse:

„Solidarität mit den Frauen im Iran!
Für Demokratie, Bürgerrechte und die Rechte der Frauen im Iran
Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg, Dachverband von 53 Frauenorganisationen im Land, überbringt der Demokratie- und Frauenrechtsbewegung im Iran seine solidarischen Grüße. Wir teilen ihre Überzeugung: Frauenrechte sind Menschenrechte. Ohne Frauenrechte ist keine Demokratie möglich.
Unsere Wertschätzung, Bewunderung und Anteilnahme gilt vor allem den tapferen iranischen Frauen, die diese Bewegung wesentlich tragen. Mit Entschlossenheit und Mut kämpfen sie für Freiheit und Demokratie. Sie begeben sich täglich in große Gefahr, wenn sie demonstrieren und sich in vielen anderen Formen demokratischer Opposition engagieren.
Der Aufbruch der Demokratiebewegung im Iran ist vor allem ein Aufbruch der Frauen.
Obwohl Frauen den Schleier tragen müssen, täglich verhaftet werden und bis heute die Brutalität des iranischen Strafgesetzes in der Steinigung vor allem von Frauen und Mädchen ihren barbarischen Höhepunkt findet, obwohl AktivistInnen eingeschüchtert und drangsaliert werden, vor Gericht gestellt und zu hohen Haftstrafen verurteilt werden, gelingt es der iranischen Frauenrechtsbewegung, einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung einer Zivilgesellschaft zu erbringen. Diese äußert sich auch in dem gewachsenen Demokratiebewusstsein, das weder Wahlfälschungen hinnimmt noch in der Forderung nach Meinungs- und Informationsfreiheit verstummt.
Der Landesfrauenrat wird weiter dazu beitragen, die Forderungen der iranischen Frauenrechtsbewegung bekannt zu machen und öffentlich seine Unterstützung und Solidarität mit den Frauen im Iran zeigen. Denn Gleichgültigkeit und Passivität der öffentlichen Meinung erleichtern die Fortführung der repressiven Gewalt des iranischen Regimes.
Wir fordern die Europäische Union, die Bundesregierung und die Landesregierung Baden-Württemberg auf, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Entwicklung der Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte im Iran einzusetzen.
Es geht um Menschenrechte, und um Freiheit im Politischen wie im Privaten. Es geht um Hoffnung auf eine bessere Zukunft für eine junge Generation, die Perspektiven braucht.
Treten wir miteinander dafür ein: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Weltweit. Auch im Iran.“