Medienpolitik

Frauen machen Medien – Medien machen Frauen – Medien konstruieren Frauen-Bilder
Medien machen Frauen – jeden Tag, 24 Stunden lang. Sie tun das in ihren redaktionellen Angeboten und natürlich auch in der von ihnen transportierten Werbung. Medien machen auch Frauen, wenn diese gar nicht vorkommen. Das ist gemeint, wenn von Marginalisierung die Rede ist: Frauen kommen in der Berichterstattung weniger häufig vor als Männer. Das zweite Stichwort lautet Trivialisierung. Das bedeutet: über Frauen wird anders berichtet, und zwar tendenziell so, dass ihre gesellschaftliche Rolle und ihre Leistungen eher heruntergespielt und abgewertet werden. Diese Begriffe ziehen sich durch die Forschung seit den siebziger Jahren, als man in Deutschland begonnen hat, die Darstellung von Frauen in den Medien systematisch zu untersuchen.“
So die Ausführungen von
Prof. Dr. Christina Holtz-Bacha, Kommunikationswissenschaftlerin an der Universität Erlangen-Nürnberg bei einer Tagung des LFR zu Frauen Macht Medien 2008 in Stuttgart.

Einige Fragen, die den Landesfrauenrat beschäftigen:
Kommen Frauen in den Medien vor, zum Beispiel in der politischen Berichterstattung, wenn ja, wie oft und wie? Wie und mit welchen Themen erscheinen Frauen als Medien-Schaffende? Wie sind Frauen als Programmverantwortliche vertreten? Was macht die Warenwerbung mit Frauen? Welche Verantwortung tragen Medien, welche Chancen bieten Medien für eine partnerschaftliche Entwicklung der Geschlechterverhältnisse? Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Jugendschutz u.v.a.m.

Der LFR setzt sich z.B. ein für:
– Mehr Präsenz von Ingenieurinnen in den Massenmedien ; so forderte der LFR mit seinem Beschluss vom Nov. 2006 Sendanstalten und Medienschaffende auf, Ingenieurinnen und Technikerinnen vorkommen zu lassen, in Filmen für Kinder, Soaps, Telenovelas, Spielfilmen, Dokumentationen, Krimis oder in Fernseh- und Radioshows. Um dazu beizutragen, dass Kinder technische Berufe auch mit z.B. Biotechnologinnen, Brückenbauerinnen, Produktionsplanerinnen oder Professorinnen der Ingenieurwissenschaften in Verbing bringen.
– Die Eindämmung frauenfeindlicher Werbung;

z.B. zuletzt mit seinem Beschluss der Delegeirtenversammlung vom 26.4.2013: “ Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg fordert die Landesregierung Baden-Württemberg auf, frauenfeindliche Werbung mit allen Mitteln zu bekämpfen. Agenturen, die solche Werbung kreieren und Firmen, die eine derartige Werbung einsetzen, sollen keine öffentlichen Aufträge des Landes mehr erhalten.“
oder mit gezielten Schreiben an den Deutschen Werberat.

Gremienarbeit
Der LFR ist vertreten im Rundfrunkrat des Südwestrundfunks – durch Ruth Weckenmann – und im Medienrat der Landesanstalt für Kommunikation – durch Christa Gönner-Schwarz. Des weiteren in den Mendienräten etlicher lokaler und regionaler privater Rundfunksender.

Der LFR fordert eine Frauenmindestquote in den Mediengremien (siehe z.B. Stellungnahme 2012).
Im Rahmen der kritischen Medienbeobachtung bezieht der LFR gegenüber dem SWR oder der LfK punktuell Stellung zu einzelnen Sendeinhalten und Formaten.

Medienbeochachterinnen gesucht!
Alle Frauen sind als kritische Medienbeobachterinnen und -Nutzerinnen eingeladen, ihre Anmerkungen an die Vertreterinnen des LFR in den Mediengremien zu senden (über info@landesfrauenrat-bw.de)