Für den 28. Februar hat die sogenannte „Demo für Alle“ wieder einmal eine Kundgebung in Stuttgart angekündigt. Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg erklärt hierzu:
Wir leben in einem modernen Bundesland mit vielfältigen Menschen. Der Landesfrauenrat arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 1968 daran, der Vielfalt der Menschen Rechnung zu tragen. Dazu gehört auch das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Diese Vielfalt Kindern im schulischen Rahmen aufzuzeigen, halten wir für völlig normal und ausgesprochen wichtig.
Mit dieser Demo gegen Vielfalt zeigen die Vielfaltsgegner einmal mehr, dass die Grundrechte auf Freiheit, Gleichheit und sexuelle Selbstbestimmung für sie augenscheinlich nur dann gelten, wenn man in ihr reaktionär-konservatives (Familien-) Bild passt. Unsere Gesellschaft ist aber – übrigens seit Jahrzehnten – bunter und vielfältiger.
Mit ihren erklärten Zielen, wichtige gleichstellungspolitische Errungenschaften wieder abschaffen zu wollen, positioniert sich die „Demo für Alle“ auch explizit frauenfeindlich. Wer gegen die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter, gegen sexuelle Selbstbestimmung und gegen die Freiheit der Wahl der Familienform demonstriert, hat sich aus Sicht des Landesfrauenrats sehr weit von den hier für alle geltenden Grundrechten distanziert.
Bizarrer Weise kam genau aus diesem reaktionär-konservativem bis offen rechtspopulistischem Lager in den letzten Wochen lautstark die Forderung, man müsse unsere Werte gegen eine angebliche „Invasion von außen“ schützen und verteidigen.
Manuela Rukavina, 1. Vorsitzende des Landesfrauenrats, erklärt hierzu: „Aus frauenpolitischer Sicht kann man da nur sagen: Wir müssen unsere Werte, getragen durch das Grundgesetz und die Menschenrechte, gegen die „Demo für Alle“ verteidigen, denn sie sind es, die unsere moderne Gesellschaft wieder rückabwickeln wollen.“
Der Landesfrauenrat ruft dazu auf, sich den Gegenprotesten anzuschließen und ein klares Zeichen für eine offene und bunte Gesellschaft zu setzen.