Start der Plakataktion „JEDE VIERTE FRAU“ – Baden-Württemberg setzt klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen

„Mit der Plakataktion „JEDE VIERTE FRAU“ macht das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/start-der-plakataktion-jede-vierte-frau-baden-wuerttemberg-setzt-klares-zeichen-gegen-gewa/) darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen jeden Tag und in allen Lebensbereichen stattfindet – am Arbeitsplatz, in der Freizeit und in der Partnerschaft“.

Mit der weiteren Umsetzung des Landesaktionsplanes „Gegen Gewalt an Frauen“ unterstützt das Ministerium für Soziales und Integration in diesem Jahr das regionale Engagement der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und der örtlichen Frauenhilfeeinrichtungen. Die Plakataktion „JEDE VIERTE FRAU“ ist Teil einer Förderlinie des Ministeriums und unterstützt regionale, innovative und öffentlichkeitswirksame Projekte rund um den Internationalen Tag Gegen Gewalt an Frauen.

„Jede vierte Frau im Alter zwischen 16 und 85 Jahren wird mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. „Wir möchten allen betroffenen Frauen mit der Plakataktion vermitteln, dass sie nicht alleine sind und dass sie überregionale und niederschwellige Hilfe finden können“, sagte Staatssekretärin Bärbl Mielich anlässlich der Enthüllung des Plakats am 12. Juli 2018 in Stuttgart“.

(Quelle: Ministerium für Soziales und Integration)

„Die Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, Petra Söchting, begrüßt die Aktion sehr: „Studien zeigen, dass nur 20 Prozent der Betroffenen sich Hilfe suchen. Daher ist es so wichtig, dass jede und jeder Beratungsangebote wie das Hilfetelefon kennt.“

„Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet unter der Hotline 08000 116016 in 17 Fremdsprachen Unterstützung für Frauen in Not und ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr – telefonisch und online– erreichbar. Ganz neu gibt es auch Gebärdendolmetscher*innen, die z.B. via Skype gehörlosen Menschen weiterhelfen können.“

 

 

Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg begrüßt die Plakataktion und die damit verbundene Sichtbarmachung von Hilfe gegen Gewalt an Frauen sehr und bewertet das 24 stündige Angebot des Hilfetelefons im Sinne einer ersten Kontaktaufnahme als sehr wertvoll. Unsere Erste Vorsitzende Charlotte Schneidewind-Hartnagel sagte am Rande der Veranstaltung: „Wir müssen hier aber noch weiterkommen, denn von Gewalt betroffene Frauen sind dringend darauf angewiesen unverzüglich, vor Ort und ohne bürokratische Hürden kompetente Hilfestrukturen in Anspruch nehmen zu können. Das ist in Baden-Württemberg landesweit aber leider immer noch nicht gewährleistet. Das Hilfetelefon ist als ein erster wichtiger Schritt anzusehen, dem dann ein ortsnahes Hilfeangebot aktiv folgen muss“.

Aus der Ende April vom Ministerium für Soziales und Integration vorgestellten Bedarfsanalyse zu Frauen- und Kinderschutzhäusern geht hervor, dass es Landkreise gibt, in denen es keine Angebote für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kindern gibt. „Die Bedarfsanalyse zeigt uns nun schwarz auf weiß, dass es in einem Land wie Baden-Württemberg immer noch Regionen gibt, in denen gewaltbetroffene Frauen keine ausreichende Hilfe und Unterstützung finden können“ sagt Bärbl Mielich in der Pressemitteilung vom 24. April 2018. Die Analyse ist auf der Homepage des Ministeriums für Soziales und Integration abrufbar: (https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/gegen-gewalt-an-frauen/landesaktionsplan/).

Der Einsatz gegen Gewalt an Frauen – in allen ihren Erscheinungsformen – ist seit Bestehen des Landesfrauenrates im Jahr 1969 eines der Kernthemen der Arbeit des LFR. Nicht mehr Wegsehen, sondern Gewalt gegen Frauen zu enttabuisieren war und ist dabei das zentrale Anliegen. Wir müssen als Gesellschaft aufzeigen, dass es niemals hinnehmbar ist, wenn Frauen Opfer von Gewalt werden!