Auch das EU-Parlament fordert Sexkauf-Verbot
Am Internationalen Tag gegen Prostitution begrüßt der Landesfrauenrat Baden-Württemberg diesen Entschluss
Schon seit zehn Jahren setzt sich der Landesfrauenrat Baden-Württemberg für ein Sexkauf-Verbot nach dem Nordischen Modell ein. Demnach werden die Prostituierten entkriminalisiert und dabei unterstützt, aus der Prostitution auszusteigen, während Sexkauf und ausbeutende Dritte bestraft werden. Nun hat sich auch das Europaparlament am 14. September 2023 für das Nordische Modell ausgesprochen und einheitliche Regeln für Prostitution in den EU-Staaten gefordert.
„Heute, am 5. Oktober, dem Internationalen Tag gegen Prostitution, können wir daher feststellen, dass wir einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Anerkennung von Prostitution als geschlechtsspezifische Gewalt in Europa erreicht haben,“ stellt Prof.in Dr. Ute Mackenstedt, Erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg, fest. Ausbeutung, Menschenhandel, Zwang und Gewalt seien in der Prostitution alltäglich, daher bräuchte es einen Ansatz, der ganz Europa einbeziehe. Denn über 70% der Prostituierten in der EU sind Migrantinnen.
„Wir können die realen Missstände in der Prostitution nicht weiter ignorieren, sondern müssen den Prostituierten einen Ausstieg ermöglichen. Denn die von Gewalt und Ausbeutung betroffenen Frauen und Mädchen sind in der Mehrheit,“ so Verena Hahn, Zweite Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg. Das hätte auch das Europaparlament erkannt und nun weitere Maßnahmen von der EU-Kommission zu einer entsprechenden Gesetzgebung gefordert.