Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen machen Organisationen weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Auch der Landesfrauenrat Baden-Württemberg will die Politik stärker in die Pflicht nehmen, sich für mehr präventive Maßnahmen und für mehr Schutz, Hilfe und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen einzusetzen.
„Als Demokratie wollen wir gemeinschaftlich die Zukunft gestalten, dazu passt aber nicht, dass Männer Frauen zu Zielen von Aggression und Gewalt machen,“ sagt die Zweite Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg Verena Hahn. Durch physische und psychische Gewalt würde der andere Mensch nicht mehr als Mensch wahrgenommen, sondern zum Objekt des Hasses und der Gewalt des Täters werden. Damit würden aber gerade unsere demokratischen Grundwerte der Freiheit und die Möglichkeit von Frauen, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten, vernichtet werden.
„Aus diesem Grund begrüßen wir es sehr, dass auf Initiative der Bundesfrauenministerin Lisa Paus das gesamte Bundeskabinett ressortübergreifend dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ beigetreten ist. Auch wir gehören diesem Bündnis an und fordern die Landesregierung auf, Sexismus und sexueller Belästigung strukturell gemeinsam entschieden entgegenzutreten,“ fordert die Erste Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg Ute Mackenstedt. Dafür brauche es wirksame Maßnahmen, um die vielen Ausprägungen von körperlicher und sexueller Gewalt zu erkennen und zu beenden.
„Eine gleichgestellte und gewaltfreie Gesellschaft muss auch die Missstände in der Prostitution begrenzen, die im weitaus größeren Bereich von Gewalt gegen Frauen durchzogen ist,“ sagt Hahn. Dies sei nur mit dem Nordischen Modell zu erreichen, welches den Sexkauf für Freier verbietet, die Prostituierten aber entkriminalisiert.
Das führe insbesondere auch zu einem Umdenken in der Gesellschaft – die beste präventive Maßnahme – denn die Traumata der von Gewalt betroffenen Frauen würden dadurch in den Fokus genommen werden.
Sehr deutlich spiegele sich das auch in den Entwicklungen wider, dass sich nach dem Europäischen Parlament, auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in ihrem Positionspapier vom 07.11.2023 zum Nordischen Modell bekannt habe.